Die Trockenrasengebiete der Terra Raetica zählen zu den artenreichsten Lebensräumen der Alpen. Sie sind Heimat zahlreicher und seltener Schmetterlingsarten, aber auch Heuschrecken, Wildbienen, Reptilien und andere wärmeliebende Arten finden hier wertvollen Lebensraum. Im Interreg-Projekt „XEROS“, das 2006 abgeschlossen wurde, konnten zu diesem Themenkomplex wichtige fachliche Grundlagen geschaffen werden. Erklärtes Ziel war es, die wissenschaftlichen Ergebnisse in Managementpläne zu „gießen“ und den grenzüberschreitenden Austausch von Erfahrungen und Ideen zur Steigerung des Bekanntheitsgrads der Trockenrasen und deren touristische Vermarktung zu intensivieren.Nach Abschluss des Projektes XEROS fand noch ein gemeinsamer Workshop im Jahr 2008 in Ardez statt. Obschon seither weitere grenzüberschreitende Projekte zum Thema Biotopverbund (Econnect, Biotopverbund Via Claudia Augusta) umgesetzt wurden, hat die Intensität des Erfahrungsaustausches zum Thema „Trockenrasen“ über die Jahre abgenommen.

In den letzten 3 Jahren wurden mehrere phylogenetische Untersuchungen publiziert, die insbesondere für die Trockenlebensräume in den Alpen – und hier insbesondere für die Trockenrasengebiete in der Terra Raetica – von größter Bedeutung sind. So legen diese Forschungsergebnisse näher, dass es sich bei den Populationen nördlich und südlich des Reschenpasses, nicht wie angenommen, um genetische "Wurmfortsätze" der grossflächigen pontischen Steppengebiete darstellen. Diese wissenschaftliche Erkenntnis verstärkt die Bedeutung dieser inneralpinen Trockenrasengebiete aus Biodiversitätssicht noch mehr und hebt diese in ihrer Wertigkeit über vergleichbare Trockenrasengebiete in den Ostalpen heraus.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert. Nähere Informationen zu IWB/EFRE finden Sie auf www.efre.gv.at, zu Interreg auf www.interreg.net sowie zu RegioL auf www.regiol.at/projekte/aktuelle-projekte.html